Donnerstag, 1. Juni 2023

Der Degus im Portrait

 

Obwohl Degus keine Schmuse und Knuddeltiere sind, ist es immer unterhaltsam, sie beim Buddeln und Herumflitzen zu beobachten. Es ist jedoch von großer Bedeutung, wenn man sich für die Degu-Haltung interessiert. Kein Degu möchte allein leben. Es möchte nicht mit anderen Nagern oder Kaninchen zusammenleben, sondern braucht unbedingt seine Artgenossen! 
In Bezug auf die Planung deiner Degu-Sippe musst du zunächst entscheiden, ob du eine gemischte Gruppe oder eine reine Gruppe von Frauen oder Männern haben möchtest. Zwei Tiere sind das Minimum. Erst ab vier Artgenossen wird es für Degus richtig gemütlich. Es ist ratsam, ein kastriertes Männchen mit mehreren Weibchen in einer gemischten Gruppe zu halten. Möglicherweise möchten Sie einen ausgewachsenen Degu in eine bestehende Gruppe integrieren, aber seien Sie vorsichtig: Tiere, die nicht zur Familie gehören, werden gnadenlos bekämpft. Daher ist es erforderlich, eine Eingewöhnung schrittweise und äußerst vorsichtig durchzuführen. Jungtiere unter sechs Wochen hingegen können normalerweise problemlos in die Sippe aufgenommen werden.



Merkmale:

Herkunft: Chile

Farbe: schwarz/weiß, grau, sandfarben, creme, schoko und genuschelt siehe Bilder

  • Größe: 25 cm- 31 cm
  • Gewicht: 170 g- 300 g
  • Lebenserwartung: 5 - 9 Jahre
  • Würfe pro Jahr: bis zu 4-mal
  • Tragzeit: 90 Tage 3-6 Jungtiere
  • Geeignet sind folgende Kombinationen: ein kastriertes Männchen mit mehreren Weibchen oder reine Weibchen- bzw. reine Männergruppen, nie Einzelhaltung


  • Tagaktiv und bewegungsfreudig, lassen sich gerne streicheln, 
  • aber nicht drücken oder kuscheln
  • werden mit Geduld zahm und kommen dann auf deine Hand
  • bei Bedrohung oder Gefahr können sie zubeißen.
  • nie am Schwanz greifen, der bricht ab und wächst nie wieder nach
Haltung:

Für Ihr Degu-Gehege ist ein ruhiger Ort ohne Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung ideal. Bei der Planung des Degu-Heims möchte ich dir anschaulich machen was die tagsüber aktiven Nager in freier Natur gerne tun: Zu ihren natürlichen Verhaltensweisen gehören graben, Tunnelbau, rennen, verstecken und klettern. Dazu empfiehlt sich eine Größe des Geheges für vier gleichgeschlechtliche Tiere bei mindestens 100 Zentimetern Breite, 50 Zentimetern Tiefe und 100 Zentimetern Höhe. Für jedes zusätzliche Degu-Zweier-Team muss die Gehege Grundfläche um die Hälfte erweitert werden. Aber höher ist immer besser – diese Werte sind als absolutes Minimum anzusehen.

Unterschiedliche Ebenen, die den Spaß beim Klettern erhöhen und das Gehege strukturieren. Mit Korkröhren, Papprollen, Hängebrücken, dicken Kletterästen und Seilen, Natursteinen und vielen verschiedenen Verstecken wie Schlafhäuschen, Tontöpfen, Bambusrohren und anderen Unterschlupf machen Sie Ihre Degus glücklich. Da Degus alles annagen, empfiehlt es sich, bei der Einrichtung des Geheges nur Naturmaterialien zu verwenden und vollständig auf Kunstoff zu verzichten. Ein Holzlaufrad unterstützt den Bewegungsdrang der Tiere. Das Laufrad muss einen Durchmesser von 25 bis 50 Zentimetern haben, um eine Verkrümmung des Rückens zu gewährleisten. Da Degus gerne zu zweit auf das Laufrad springt, ist es wichtig, dass die Lauffläche mindestens 8 Zentimeter breit ist. Es ist ebenso wichtig, dass die Lauffläche keine Spalten hat, in denen die Tiere hängen bleiben können, und dass eine Seite vollständig offen ist, damit die Tiere gefahrlos ein- und aussteigen können, während die andere Seite vollständig geschlossen ist. 


Vermeide synthetische Hamsterwatte, die aus Kunststoff hergestellt wird: eine häufige Empfehlung für den Bau von Nesten und Tunneln ist die Verwendung einer Degus-Hamsterwatte aus Kunststoff. Jedoch ist sie tatsächlich äußerst gefährlich. Die Tiere können sich mit gezogenen Fäden die Gliedmaßen abschnüren, und das Material kann im Magen verklumpen, weil es nicht voll verdaulich ist. Dies gilt auch für Stoffabfälle, die nicht in das Degu-Gehege gehören. Benutze einfach Stroh, das lieben Sie zum Ausstatten Ihrer Behausung.

Hausputz:

Degus orientieren sich hauptsächlich über den Geruch. Wenn du ihr Gehege reinigst, musst du immer einen Teil der alten Einstreu mit der neuen mischen, anstatt die gesamte Einstreu zu wechseln. Eine Besonderheit, auf die du unbedingt achten sollten, ist, dass du keinen Degus-Hügel zerstörst. Das höchste Tier baut Hügel, um das Gebiet von oben zu überwachen. Wenn du diesen Hügel beim Putzen unachtsam zerstört, kann dies zu heftigen Konflikten in deiner Degu-Gruppe führen. Tontöpfe im Gehege sind sehr praktisch. Wenn du Glück hast, wird das ranghöchste Tier den umgedrehten Tontopf als Aussichtsplattform nutzen, das hilft dir beim Putzen, also biete es doch einfach mal an.

Reinige täglich die Futternäpfe und Tränken mit sehr heißem Wasser und trockne sie gründlich ab, bevor du sie wieder auffüllst. Es ist ratsam, das Inventar alle zwei bis drei Wochen mit heißem Wasser zu säubern. Darüber hinaus empfiehlt es sich, hier schrittweise vorzugehen, um sicherzustellen, dass nicht alle Geruchszeichen vollständig eliminiert werden. Verwende keine scharfen Haushaltsreiniger, da sie den Tieren und ihrem Geruchssinn schaden. Wenn heißes Wasser nicht ausreicht, kannst du einen neutralen Seifenreiniger verwenden. Oftmals entwickeln die eigentlich reinlichen Tiere auch eine Toilettenecke. Falls dies der Fall ist, solltest du es auch jeden Tag säubern. Täglich die Futterreste aus dem Gehege entfernt werden, du magst ja auch kein altes Essen. 

Spiel uns Spaß:

Degus lieben es, zusammenzuspielen, zu tollen und zu buddeln, damit zeigen sie sich regelmäßig ihre Freundschaft. Es sieht es so aus, als ob sie einander liebevoll den Pelz benagen. Es ist wichtig, dass du bei der Degu-Haltung immer ein Badebad mit einem speziellem Sand für Chinchillas hast. Degus nutzt dieses zur Körperpflege, ähnlich wie ihre Verwandten, die Chinchillas. Jedoch dient es auch als Mittel zur Reduzierung von Konflikten und als Ort für soziale Begegnungen. Du wirst vielleicht oft sehen, wie deine Degus zusammen in die Schale steigen. Zusammen macht vieles mehr Spaß als alleine!


Futter:

Aufgrund der Tatsache, dass Degus in ihrer natürlichen Umgebung aus trockenen Gräsern, Wurzeln, Rinden und Samen lebt, ist es wichtig, dass du eine Ernährung mit vielen Rohfasern befolgst. Als Hauptmahlzeit dienen Heu und Stroh, aber es können auch Kräuter und Gemüse angeboten werden. Verschiedene Hauptfutter erfüllen die grundlegenden Anforderungen der Degus. Obwohl Nüsse und Kerne Teil des Degus-Futters sind und wichtige Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren liefern, enthalten sie auch viel Fett, weshalb Degus zu Übergewicht neigen können. Daher sollten sie rationiert angeboten werden. Eine kleine Nuss oder zwei Kerne am Tag sind ausreichend. Für Degus sind einigen Gemüsearten giftig und, oder verursachen Verdauungsprobleme. Dazu gehören die meisten Kohlarten, Avocados, Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Mohn, Pilze, Rhabarber, Spinat, Tollkirschen und Zwiebeln. Lies dich da am besten richtig ein.

Futterliste: Es sind geeignet:

  • Gras (getrocknet), Kräuter, Gemüse
  • Äste von Blüten (Sämereien in kleinen Mengen)
  • Futterpflanzen für Degus
  • Für Degus ist frisches Grünfutter eine wichtige und gesunde Bereicherung ihres Speiseplans. Es gewährleistet beispielsweise eine angemessene Versorgung mit Vitaminen.
  • Die besten Degus-Futterpflanzen sind Gräser, Wiesen-, Wild- und Gartenkräuter wie:
  • Löwenzahn, Hirtentäschel, Sauerampfer, Ringelblume, Vogelmiere, Zitronenmelisse, Basilikum, Petersilie, Oregano, Wegwarte, Malve
  • Degus können auch Gemüse bekommen.
  • Schwarzwurzeln, Karotten und Gurken
  • Zucchini und Tobinambur

Obst und Trockenobst sollten jedoch vermieden werden. Da es viel Zucker enthält und deine Degus schnell an Diabetes erkranken können.


Gesundheit:

Das können Anzeichen für eine Krankheit sein:

  • apathisches Verhalten, das möglicherweise mit Atemgeräuschen verbunden ist. Speichelfluss Augenveränderungen verkrustete Ohren, laufende Nase Schmerzen, Krämpfe, Veränderungen im Fell oder der Haut Abnahme des Gewichts oder eine anhaltende Zunahme weicher Kot oder Durchfall, verändertes Verhalten beim Fressen Lähmungserscheinungen und Beschränkungen der Bewegung usw.

Alle diese Zeichen sollten einen Alarm auslösen. Obwohl nicht alles auf eine schwerwiegende Erkrankung hinweist, ist es immer noch wichtig zu beachten: Es ist besser, regelmäßig zum Tierarzt zu gehen als unregelmäßig. Wenn du zu lange warten, kann es zu spät sein, da die Tiere wenig Reserven haben und schnell abbauen.

Fazit:

Jetzt kommt deine entscheidung. Solltest du dir diese kleine Racker nach Hause hole  schaue erstmal auf dieseiten deines Tierheims, die haben meistens komplette Degugruppen im Angebot, die schon Handzahm sind.Solltest du doch lieber ganz frisch anfangen dann achte bitte darrauf , das die Tiere die du kaufst zusammenleben und sich schon kennen. Reichte ihre behausung liebevoll mit Naturmaterialien aus und lass sie einziehen und sich Ihres Lebens freuen. Ich wünsche euch viel Spaß mit eurer Degusbande.


Bitte denkt immer daran, Tiere sind kein Wegwerfartikel!

„Wenn man sich für ein Tier entscheidet, heißt das bis zum letzten Atemzug und nicht bis zum nächsten Urlaub."

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