Donnerstag, 23. März 2023

Alte Hunde



 

Unser Vierbeiner wird alt

Nun ist es so weit, unser bester Freund kommt in die Jahre. Das kommt zwar nicht über Nacht, wir merken es jedoch wirklich erst, wenn es so weit ist.

Wir erinnern uns an das Tier, als es zu uns kam, und es kommt uns vor, als wäre es gestern gewesen.

Da sprang der „kleine“ wie ein JoJo herum und nun?

Jetzt läuft er gemächlicher, die Begeisterung für Abenteuer und Bewegung nimmt ab und es schläft deutlich mehr als früher. Wenn man Gassi gehen will, bekommt man schon einen fast sträflichen Blick, oh nicht schon wieder.

Im Laufe meiner Lebenszeit habe ich das schon oft erlebt.

Jetzt ist die Zeit gekommen, anders auf die Bedürfnisse ihres Lieblings einzugehen. Kraulen bekommt eine ganz andere Dimension, nicht wie früher kräftig und manchmal auch wild, sondern liebevoll und zärtlich.

Alte Tiere sind wie alte Menschen empfindlicher, sie nehmen Berührungen anders wahr. Dein bester Freund braucht jetzt besonders deine Zuwendung. Liebevolle Pflege ist noch wichtiger. Bürsten, kraulen, regelmäßige Kontrolle der Zähne, Augen und Ohren.

Vielen Menschen ist das zu viel und zu kostenintensiv, sie geben das Tier dann einfach weg. Doch alternde Tiere tun sich mit Veränderungen im Alltag schwer. Sie haben einen Tagesablauf, den man nicht, wenn überhaupt, langsam und schonend ändern sollte.

Gassi gehen sollte nun zu geregelten Zeiten erfolgen. Beim Menschen würde man sagen: „Sonst geht’s in die Hose“.

Haben Sie einen Couchpotato, dann kann es passieren, dass er es nicht mehr von alleine schafft aufs Sofa zu kommen, helfen Sie nach, wenn das Tier keine Schmerzen hat, ansonsten bieten Sie ein kuschliges Plätzchen am Boden in Ihrer Nähe an. Das spielt sich dann meistens schnell ein.

Sollte Ihr Schatz Schmerzen haben? Vorsicht, gerade kleine Kinder können das nicht begreifen und man will ja kein Unglück provozieren. Also ab zum Tierarzt, vieles lässt sich mit Schmerzmitteln regeln. Sagen Sie Ihren Kindern, was los ist. „Rudi ist jetzt ein Opa“ oder „Emma ist jetzt eine Oma“. Das kennen die Kinder von Ihren Großeltern oder den Urgroßeltern. Sagen Sie Ihrem Kind, wie alt das Tier in Menschenjahren ist.


Hier eine Tabelle dazu:

Für Hunde bis 15 kg

Menschenalter

Für Hunde ab 15  bis 45 kg

  Menschenalter

6 Monate

15 Jahre

6 Monate

10 Jahre

1 Jahr

20 Jahre

1 Jahr

18 Jahre

2 Jahre

28 Jahre

2 Jahre

27 Jahre

3 Jahre

32 Jahre

3 Jahre

33 Jahre

4 Jahre

36 Jahre

4 Jahre

39 Jahre

5 Jahre

40 Jahre

5 Jahre

45 Jahre

6 Jahre

44 Jahre

6 Jahre

51 Jahre

7 Jahre

48 Jahre

7 Jahre

57 Jahre

8 Jahre

52 Jahre

8 Jahre

63 Jahre

9 Jahre

56 Jahre

9 Jahre

69 Jahre

10 Jahre

60 Jahre

10 Jahre

75 Jahre

11 Jahre

64 Jahre

11 Jahre

80 Jahre

12 Jahre

68 Jahre

12 Jahre

85 Jahre

13 Jahre

72 Jahre

13 Jahre

90 Jahre

14 Jahre

76 Jahre

14 Jahre

95 Jahre

15 Jahre

80 Jahre

15 Jahre

100 Jahre

16 Jahre

84 Jahre

16 Jahre

105 Jahre

                                

Sie werden erstaunt sein, wie selbst die Kleinsten das verstehen und umsetzen können.


Jetzt zum traurigen Teil

Jeder Tierhalter ist sich bewusst, dass die gemeinsamen Jahre mit dem vierbeinigen Liebling begrenzt sind.
Lassen Sie Ihren Hund nicht aus Egoismus leiden, auch wenn der zu gehende Weg der schlimmste ist.
Mein Beispiel:
Oskar, ein 16 Jahre alter Dalmatiner, ich war sein Ein und Alles sein Blick ruhte 24/7 auf mir und ich hatte ihn sehr lieb. Ich war egoistisch. Er konnte seinen Kacka nicht mehr halten und ich putzte und putzte ohne darauf zu achten, wie es dem Hund dabei ging. Er konnte nicht mehr alleine aufstehen und ich half ihm Tag ein und Tag auf. Alle sagten, Bina, es ist Zeit. Aber ich wollte es einfach nicht sehen. Erst als ich mich dann mit ihm auf den Weg zum Tierarzt machte und er eingeschläfert werden sollte, schaute er mich noch einmal an und ich glaubte, in seinem Blick lesen zu können, alles ist gut, Mama lass mich gehen. Danach fiel eine unsagbare Last von meinen Schultern. Er ist immer in meinem Herzen.

Pitti, unser 17 Jahre alter Mischling, er war ein kleiner Kämpfer, hier haben wir alles richtig gemacht und wir würden es immer wieder so machen. Er bekam in der Nacht zum ersten Mal in seinem Leben starke Schmerzen, wir riefen einen Tierarzt, der zu uns nach Hause kam. Er untersuchte Pitti und sagte uns dann, dass er einen Tumor hat, der geplatzt ist. Er gab ihm ein starkes Schmerzmittel. Bis dahin haben weder wir noch ein anderer Tierarzt Hinweise dazu gehabt. Ja, er hatte ein schwaches Herz und war mit Tabletten gut eingestellt gewesen. Der Tierarzt gab uns alle Zeit, die wir brauchten, um uns von Pitti zu verabschieden, kein Stress weder für den Hund noch für uns. Alles war ruhig und würdevoll, er bekam dann die Spritze auf seinem Sofa.
Natürlich war es traurig und wir vermissen unseren kleinen „König“ jeden Tag.
Denkt bitte an meine Worte, Egoismus ist falsch verstandene Liebe. Lieben heißt loslassen.
Solltet Ihr Euch also für ein älteres Tier entscheiden oder schon eins haben, gebt ihm all Eure Liebe und Zeit. Versorgt und umsorgt es mit allen, was es braucht und vielleicht auch ein bisschen mehr :-)
Ich wünsche Euch alles Gute.
Bina

Bitte denkt immer daran, Tiere sind kein Wegwerfartikel!

„Wenn man sich für ein Tier entscheidet, heißt das bis zum letzten Atemzug und nicht bis zum nächsten Urlaub."

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